Ich bin dein Fan!
Wie klingt der Rap im Pott?
Wer 2013 solche Fragen stellt der weiß
nicht wie Rap klingt. Die Zeiten in denen Gegenden oder Städte ganze
Klangschulen ausgemacht haben, sind längst vorbei und der Pott wird
von niemanden regiert. Man versuche zB einen Favorite mit PA Sports
zu vergleichen. Es gibt keine Schulen mehr, höchstens in
Imagezusammenhängen: Wir haben die atzigen Spaßmacher, die
gefährlichen Großkriminellen, die newschooligen Sessiongänger, die
marginalisierten Gewaltverbrecher und noch dies und das.
Meltingpottattitüde mit chilligen
Beats aus NY einfachen Reimen und viel Grafitti?
"Bitch die 90er sind vorbei!"
Oder auch nicht. Es gibt da einen kleinen Rapper der Widerstand
leistet gegen den Gewaltzwang der Nullziger und den
Varifizierungszwang der Zehnerjahre. Representen bis der Kumpel mit
dem Pilsken ums Eck schaut, selber Props geben, den Stress den Hools
überlassen. Die Maloche thematisieren nicht das Dealen. Sich selber
nicht überstilisieren sondern das große gemeinsame finden (und sei
es das schwarz-gelbe Missgeschick oder die Abgrenzung zu den
Westhernern). AlfonsMC bietet sein Interludium als
Zwischenspiel frei zugänglich auf soundcloud und mediafire an. Und
wir sollten es hören, denn es sind die Tracks, die es zwar nicht auf
Album (VÖ: irgendwann!) geschafft haben noch auf alten Festplatten
versauern sollten. Also bunte Mische mit gelungenem Liebeslied,
Drogenreflektion und Stadthymne mit mäßiger Hook aber der Beat aus
der Kategorie Schlager for Rap überzeugt doch zum Kopfnicken.
Besonderer Anspieltipp: Das
Geburtstagslied für unsere geliebte Republik aus dem Jahr 2009. Für
alle die richtig Spaß an ihrer Heimat haben und finden es sei
endlich mal an der Zeit nach vorne zu schauen und damit meinen die
Augen zu machen zu dürfen.
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