Dienstag, 29. Januar 2013



Ich bin dein Fan!

Wie klingt der Rap im Pott?
Wer 2013 solche Fragen stellt der weiß nicht wie Rap klingt. Die Zeiten in denen Gegenden oder Städte ganze Klangschulen ausgemacht haben, sind längst vorbei und der Pott wird von niemanden regiert. Man versuche zB einen Favorite mit PA Sports zu vergleichen. Es gibt keine Schulen mehr, höchstens in Imagezusammenhängen: Wir haben die atzigen Spaßmacher, die gefährlichen Großkriminellen, die newschooligen Sessiongänger, die marginalisierten Gewaltverbrecher und noch dies und das.
Meltingpottattitüde mit chilligen Beats aus NY einfachen Reimen und viel Grafitti?
"Bitch die 90er sind vorbei!" Oder auch nicht. Es gibt da einen kleinen Rapper der Widerstand leistet gegen den Gewaltzwang der Nullziger und den Varifizierungszwang der Zehnerjahre. Representen bis der Kumpel mit dem Pilsken ums Eck schaut, selber Props geben, den Stress den Hools überlassen. Die Maloche thematisieren nicht das Dealen. Sich selber nicht überstilisieren sondern das große gemeinsame finden (und sei es das schwarz-gelbe Missgeschick oder die Abgrenzung zu den Westhernern). AlfonsMC bietet sein Interludium als Zwischenspiel frei zugänglich auf soundcloud und mediafire an. Und wir sollten es hören, denn es sind die Tracks, die es zwar nicht auf Album (VÖ: irgendwann!) geschafft haben noch auf alten Festplatten versauern sollten. Also bunte Mische mit gelungenem Liebeslied, Drogenreflektion und Stadthymne mit mäßiger Hook aber der Beat aus der Kategorie Schlager for Rap überzeugt doch zum Kopfnicken.
Besonderer Anspieltipp: Das Geburtstagslied für unsere geliebte Republik aus dem Jahr 2009. Für alle die richtig Spaß an ihrer Heimat haben und finden es sei endlich mal an der Zeit nach vorne zu schauen und damit meinen die Augen zu machen zu dürfen.

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